Zuerst frostig - ganze Woche Niederschläge
In dieser Woche ist fast täglich mit Niederschlägen zu rechnen. Zu Wochenbeginn ist es frostig. Danach steigen langsam die Temperaturen. In zwei Wochen überschreitet das Thermometer die 20-Grad-Grenze.
Schweizer Obstbauern haben Angst. Nach dem Hochdruckwetter sanken die Temperaturen am Wochenende in der Nacht unter null Grad fallen. Hagen Thoss ist Fachmann für Obstbau am Strickhof, dem Zürcher Kompetenzzentrum für Landwirtschaft. Er sagt gegenüber der NZZ: «Um die null Grad wird es kritisch.» Frostnächte Anfang April sind an sich nicht ungewöhnlich. Das Problem der Bauern ist eher, dass ihre Obstbäume als Folge der Klimaerwärmung früher blühen. So war es laut Thoss auch dieses Jahr. «Es könnte gefährlich werden für alles, was schon in Blüte steht.» Ob Schäden entstehen und wie schlimm, hänge aber von vielen Faktoren ab. «Ist die Blüte nass? Hat es zusätzlich Wind?» Die Ausgangslage ist für die Bauern unberechenbar.
Das Problem wird zur Regel
Die Frostschäden in der Landwirtschaft häufen sich, aber das Problem ist ziemlich neu. «Bis zum Jahr 2017 kam Spätfrost seltener vor. Seither hatten wir das Problem fast jedes Jahr», sagt Thoss. Die jetzige Ausgangslage muss sich für die Bauern anfühlen wie ein Déjà-vu. Schon im vergangenen Jahr waren die Temperaturen Anfang April in mehreren Nächten unter null gesunken. Im Frostjahr 2017 ging die Hälfte der Obsternte verloren. Die Politik kennt Instrumente, um Bauern bei solchen Ernteausfällen zu helfen. Viele Kantone zahlen Entschädigungen aus. National wird auch die Einführung einer Ernteversicherung vorbereitet.
Doch Entschädigung allein kann keine Lösung sein. Wichtig ist auch die Anpassung vonseiten der Bauern, denn die Probleme mit den Folgen der Klimaerwärmung nehmen zu. Das zeigt sich auch gegenwärtig: Die Bauern fürchten sich nun vor dem Frost, doch auf Regen haben sie seit langem gewartet. Viele Wiesen und Äcker sind in den vergangenen Wochen ausgetrocknet. Mehr auf Wetter.com
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- 28.11.2024